Österreich ist eine Zahnpaste.

Vielleicht liegt es ja an der auch schon zu Zeiten der Monarchie typischen geistigen Enge und Provinzialität. Denn diese hat es ja auch bei größerer geografischer Ausdehnung schon gegeben. Johann Nestroy, Karl Kraus und später Thomas Bernhard in der kleineren Geografie haben davon Zeugnis abgelegt. Diese Enge presst die großen Geister und Gemüter wie in einen Schraubstock und drückt dann das Genie aus allen Poren. Oder auch das Monster. So konnte es passieren, dass Österreich den (Freimaurer) Mozart und den Massenmörder Hitler hervorbringen konnte. Es funktioniert wie bei einer Zahnpaste. Die Creme ist in eine auf dem Kopf stehende Tube gefüllt. Wenn man draufdrückt, kommt sie raus, aber man kriegt sie nicht mehr rein. Und wenn durch einen technischen Defekt auch das hintere Ende offen ist, kommt eben auch das hintere Ende raus.

Wenn man nicht gut genug aufpasst, dann kommt das hintere Ende zuerst raus. Sowas haben wir grade. Wenn alles gut geht, kommt das vordere Ende zuerst und dann hat die ganze Nation guten Mundgeruch. Momentan stinken wir hinten und duften wir vorne zugleich. Hinten vielleicht ein bissi mehr. Aber der Druck nach hinten hat auch den Druck vorne erhöht. Es geht jetzt ernsthaft darum, dass wir aus dem richtigen Ende duften. Dass wir DAS immer wieder sogar besser können, als viele andere, ist eine Tatsache. Das Gegenteil leider auch.


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