2016 habe ich das Herzstück meiner Arbeit als Wirtschafts-Coach veröffentlicht. „Tool Box – Das beinahe ultimative Universal-Handbuch für Führungskräfte.“ Es ist das Herzstück meiner professionellen Leidenschaft, weil es sehr komprimiert die Essenzen meines beruflichen Alltags darstellt. Die Betreuung von mehr als 4000 Führungskräften in 14 Jahren hat doch einiges an Erfahrung produziert. Und das Buch liegt mir (sehr) am Herzen, weil ich meinen Beruf so gerne ausübe und weil ich ein paar Anläufe brauchte, um in einen dann sehr zügigen Schreibfluss zu kommen.
Zwei Jahre lang bin ich über die ersten 30 Seiten nicht hinausgekommen, obwohl ich schon in diesem „Torso" die Verdichtung meiner Kernthesen verankern hatte können:
Es gibt einen fundamentalen positiven Zusammenhang zwischen Wertschätzung und Wertschöpfung. Oder – einfacher: Respekt ist gewinnwirksam. Wo das Betriebsklima gut ist, ist auch der Gewinn signifikant höher als dort, wo das nicht der Fall ist.
Und - abgeleitet von einem Zitat Friedrich Nietzsches („Für ein gutes Warum ertrage ich auch das schlimmste Wie") - habe ich mein persönliches professionelles Mantra zum Thema Führung entwickelt: „Führung ist die Vermittlung von Sinn.“ (Weil ohne Sinn alles sinnlos ist.)
Auf dieser Basis spannt das Buch dann einen breiten Bogen von der Zielarbeit zur Teamarbeit, vom Konflikt-Management und vielen praktischen Tipps zur lösungsorientierten Kommunikation und Feedback-Kultur bis zu Zeit- und Stress-Management und der Entwicklung eines persönlichen Führungs-Kodex und Leitmotiv-Radars.
Der Durchbruch beim Schreiben gelang mir in einem einzigartigen Toskana-Urlaub mit meiner wunderbaren Frau. Wir hatten ein Haus auf einem Hügel bei Volterra gemietet. Und jeden Tag zelebrierten wir das gleiche Ritual: Frühstück, Laufen, gegen 11 Uhr den Küchentisch auf die arkadenartig überdachte Terrasse stellen, die Laptops gegenübersitzend hochfahren und loslegen. Schatzi schrieb an ihrem großen Roman und ich an meinem Fachbuch. Es gelang mir, mich jeden Tag in die selbe Situation zu versetzen: Führungs-Seminar, ich bin von den TeilnehmerInnen positiv umzingelt, rede drauf los und verfasse meine eigene Mitschrift. LeserInnen, die mich aus dem Seminarraum kennen, haben mir diese authentische Tonspur im Buch vielfach bestätigt. Mehrmals täglich haben mein Schatz und ich das Schreiben unterbrochen und uns gegenseitig Passagen vorgelesen, von denen wir auf Zustimmung des/der anderen hofften. Diese Atmosphäre voller Energie und Freude und liebevoller Kommentare kann ich auch heute noch glücklich abrufen, als wäre es gestern gewesen.
Zwei Wochen nach unserer Rückkehr aus dem Urlaub war das Manuskript fertig und Gabi hat ihre wunderbaren Art Direktoren-Hände in die feinsinnige Gestaltung gelegt. Dann alles zu Books on Demand und nach wenigen Tagen hielt ich mein Werk in den Händen. Es hat sogar eine sehr freundliche Rezension im „Standard" geschafft und ein paar sehr wohlwollende Kommentare auf Amazon.
Mit ein bisschen hoffentlich erlaubter Eitelkeit lege ich es den schönen und klugen LeserInnen ans Herz.