Zorn.

Zorn ist ein schlechter Ratgeber.

Jeder weiß das. Ich auch. Und trotzdem spüre ich den Zorn in mir, der mir den Weg in die Toleranz und die Vergebung verstellt.

Wir - und damit meine ich nicht nur die Regierungsgegner, sondern die ganze Bevölkerung - sind in den letzten 17 Monaten nach Strich und Faden verarscht, belogen, betrogen und für blöd verkauft worden.

Ein seelenloser, menschlich und charakterlich hohler, ungebildeter Trickbetrüger hat es sich zunutze gemacht, dass das politische System zumindest seit Ende der 90er-Jahre inhaltlich, strategisch und perspektivisch ruiniert worden ist. 

Und auf diese devastierten Grundlagen der Demokratie hat er eine "Story" gesetzt, die ausschließlich davon lebte, dass die Menschen sich gegeneinander in Neid, Missgunst und Paranoia gewendet haben.

Finanziert von Wirtschaft und Industrie, die "sehnsüchtig" darauf gewartet haben, den Sozialstaat im allgemeinen und die Sozialdemokratie im besonderen in Grund und Boden zu stampfen. 

Wie mittlerweile auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, hatte der Intrigant nach der Wahl 2017 sehr wohl die Option, 

mit der SPÖ und ohne Kern eine Regierung zu bilden. Dass das mit ihm auf keinen Fall geht, hat er nun auch bei seiner primadonnenhaft hinausgezögerten Rede zum Ende der aktuellen Koalition bestätigt.

Kurz wollte mit der FPÖ. Wenn er nicht besachwaltet werden will, muss er zugeben, dass ihm sämtliche politischen, moralischen und intellektuellen Katastrophen dieser Faschisten bekannt gewesen sein mussten.

Das Land und seine Menschen einer solchen Konstellation auszuliefern, braucht schon ein hohes Maß an Niedertracht und politisch/moralischer Gleichgültigkeit. 

DAS müssen wir uns merken.

DAS muss über lange Zeit unseren Zorn befeuern. 

DAS muss uns antreiben, diesen kaltschnäuzigen Hohlkörper nicht wieder an die Macht zu lassen.

Wenn er gekonnt hätte, wie er wollte, hätte er uns die Präventivhaft angetan. Hätte er noch mehr Kinder in Kriegsgebiete ausgewiesen.

Hätte er noch mehr (frühere) Mindestgesicherte in bitteres Elend gestürzt und ihnen sogar die Spenden abgezogen.

Dieser Desperado muss unter allen Umständen an einer neuerlichen Position an den Hebeln der Macht gehindert werden.

Mit Zorn. Ja, mit Zorn. Und mit der Kraft der Ehrlichkeit, der Wahrheit, der Humanität und der Aufklärung.

Wir müssen diesen Wegbereiter des neuen Austro-Faschismus, der zu feig ist, zu seiner Verantwortung zu stehen, aufhalten und seine Karriere in der Politik ein für alle Mal beenden.