Der abgewählte Kanzler und seine Adlaten haben es sich angewöhnt, eine ganz bestimmte Form des von ihnen so genannten "Anpatzens" mit dem Namen eines israelischen Spin-Doctors zu branden.
Dabei versuchen sie etwas zu schaffen, das man in der Markenwelt "generisch" nennt.
So wie Tempo für Taschentücher steht oder Tixo für Klebeband (Beispielliste gerne individuell erweiterbar).
Der Zweck der Übung ist ganz einfach:
Wann immer der ominöse Name genannt wird, entstehen bei bereitwilligen Empfängern konkrete Bilder von Grauslichkeiten.
Nun sieht so eine Strategie sehr nach Projektion aus - einer Methode, wo das eigene Verhalten auf jemand anderen projiziert wird, damit es dann dort umso wütender bekämpft wird.
Die Juristen machen zurecht einen Unterschied zwischen "Lügen" und "die Unwahrheit sagen". Die Lüge setzt einen bewussten Vorgang und damit auch Vorsatz voraus. Auch wenn man sich bei Kurz des Eindrucks der Absicht nicht erwehren kann, schlage ich vor, bei hinkünftig als unwahr empfundenen Botschaften aus dem Mund des ehemaligen Jung-Kanzlers einfach den Ausdruck "Shorty" zu verwenden.
Ist erstens durchaus passend zu seinem Namen und auch zum Sprichwort, das entsprechende Unwahrheiten auch mit kurzen Beinen assoziiert.
So könnte man dann bei erlebtem Verhalten des Sebatzian von einem "typischen Shorty" sprechen und man wüsste dann schon Bescheid.
Bei der Gelegenheit: Im Coaching versucht man, die KlientInnen aus einer individuell sehr verführerischen Rolle herauszuführen. Aus der Rolle des Opfers.
Das ist jene (beliebte) Rolle, in der man sich um die eigene Verantwortung und Lösungsarbeit drücken möchte und die "Schuld" für die eigene Situation anderen zuschiebt. Dementsprechend entsteht dann eine spezielle Erwartungshaltung:
Der andere Mensch soll sich gefälligst ändern, damit es einem selbst besser geht.
Schon seit Jahren hat die FPÖ dieses Spiel bis zur Perfektion hochgejubelt und dankbare Abnehmer gefunden. Herr Kurz und seine Berater fischen genau in diesem Pool und kombinieren Projektion, Shortys und Opfer-Rolle zu einem unappetitlichen Gebräu.
Bei einer solchen Gemengelage hat es sich schon oft bewährt, den Übeltäter dort abzuholen, wo er ist.
"Das tut mir jetzt echt leid, dass Du so arm bist, da bist Du ja wirklich das Opfer übler Machenschaften geworden.
Tut's recht weh? Kann ich helfen?"
Je mehr das vermeintliche "Opfer" diese Mitleidskundgebungen annimmt, umso armseliger und schwächer sieht es aus. Das ist noch eine milde Form einer sogenannten "paradoxen Intervention", aber für den schnellen Einsatz reicht sie, weil man ja nur mit ganz viel Mitleid bestätigen muss, wie arm der Klagende ist.
Ist alles keine Raketenwissenschaft,
aber für die Erringung der Lufthoheit über den Stammtischen ganz gut geeignet.
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Franz Halmer (Montag, 29 Juli 2019 15:12)
Tut's recht weh? Kann ich helfen?"
Bin für Korrektur:
"Tuts eh recht weh? Oder kann ich nachhelfen?" ;-)
Marion Bald (Montag, 29 Juli 2019 16:02)
Sebatzian Shorty...besser gehts nicht Doc :-)))))))
Helena (Montag, 29 Juli 2019 22:03)
bewundere deine Weitsicht und Reife - manche "Opfa" sind unbelehrbar..., aber trotzdem muss man versuchen, den Teufel aus ihrem Leib zu jagen... (bin eine Masochistin)
Jaaa! Hannes! Du bist eigentlich ein moderner Exorzist! Du kannst die bösen Geister schonend verjagen, sodass das Gute im Menschen siegt...!