Seit ich denken kann, ist mir noch nie eine derart widerliche Kombination aus menschlicher Unreife, eklatant fehlender Bildung und unverschämtester Lüge begegnet.
Kurz und seine Rotzlöffel dürfen sich dieses Privilegs rühmen. Fassungslos muss man beobachten, wie die tiefsten Unterkanten des Hausverstands mit einer Frechheit unterschritten werden, dass es einem Limbo-Tänzer die Schamröte ins Gesicht treiben müsste.
Diese Normalität des Unverschämten ist schon derart banal geworden, dass die Gefahr groß ist, dass sich die Menschen achselzuckend dran gewöhnen.
Parallel dazu tut es ab und zu sogar körperlich weh, beobachten zu müssen, wie die charakterlich und hinsichtlich Kompetenz weit überlegene Gegenkandidatin in langsamem politischem Siechtum vor sich hinscheitert. Noch immer bin ich ganz sicher, dass das gesamte moralisch/inhaltlich/empathische Elend der Türkisen im Handstreich weggefegt werden könnte, wenn es einen wirklich neuen sozialdemokratischen Gegenentwurf gäbe.
Statt dessen werden Woche für Woche immer neue - für sich gesehen auch gute - Konzepte vorgestellt, ohne auf den gemeinsamen roten Faden zu verweisen.
"Menschlichkeit siegt" ist auf jeden Fall authentisch und kann jedenfalls von den Türkisen nicht geclaimt werden. Und doch fehlt der gestalterische Anspruch, der von dieser ehrenwerten Haltung getrieben wird.
Wenn es ohnehin Prozentsätze jenseits der 35er Marke pro Partei nur schwer zu gewinnen gibt, sollte der Mut zum profilierten und kantigen Auftritt sehr viel größer sein.
"Mut und Solidarität in Zeiten der Veränderung" wäre eine Aussage, die klarstellt, dass es ein Gebot der Menschlichkeit ist, niemanden am Wegrand liegen zu lassen, während die Türkisen naserümpfend über die "Loser" drübersteigen.
Es ist derart ernüchternd und bis zur Aggression aufputschend: Einerseits die professionellen Lügner, die das Stadium der Message Control längst hinter sich gelassen haben. Mit einem mehr als bedenklichen Verhältnis zur Wahrheit.
Andererseits die um jede Stimme rennende Opposition, deren ganzer Fehler es ist, eben nicht ihre eigene Ehre auf dem Altar der Impertinenz zu opfern. Hohl, zynisch, abgebrüht und auf eine lebensgefährliche Weise geschichtslos - denn sonst wäre eine türkis-braune Koalition nicht einmal ansatzweise denkbar.
Am 29.9. ist der Lackmus-Test.
Die Schmerzlosigkeit gegenüber der Unverschämtheit. Oder ein Aufbegehren gegen die tiefsten Werte der Scham-Skala und die Wieder-Entdeckung von Ehrlichkeit und Moral.
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Thomas Liedl (Sonntag, 08 September 2019 02:37)
Großartig Hannes, großartig!
Rudi Kreinz (Sonntag, 08 September 2019 09:03)
Zitat:
"... wenn es einen wirklich neuen sozialdemokratischen Gegenentwurf gäbe."
Und auch das würde meiner Meinung nur helfen, wenn die Hausmedien der Östrreicher, wie KRONE, HEUTE, ÖSTERREICH, OE24 und auch der Kurier, diesen Gegenentwurf puschen würden. Würde aber nicht passieren.
Es würde aber auch schon genügen, wenn die "Hausmedien", die Unverschämtheiten und Lügen der türkis- blauen Riege, als das kolportieren würden, was sie wirklich sind.
Statement eines Bekannten:
Waun i aufsteh geh i zerscht ins Klo, daun hau i mi vurn Fernseher, schau die OE24 Nachrichten. Des genügt ma an Information!