Eh.

Die Wahl, die die Briten getroffen haben, 

fühlt sich nicht gut an. 

Und gleichzeitig irritieren mich die zahlreichen Kommentare, wie deppat die Inselbewohner doch seien, noch viel mehr.


Mit welchem Recht pudeln "wir" uns eigentlich auf? 

Welche EU haben wir denn den Briten als ach so erstrebenswertes Gebilde präsentiert? 


Jene, in der die Partikular-Interessen über die gemeinsamen gewinnen, in der in den östlichen Mitgliedsstaaten die Halb-Diktatoren darauf sparen, bald amal ganze zu werden, in der auch in der geographischen Mitte das politische Pendel nach rechts schwingt, wo die Banken sich selbst retten, indem sie die notleidenden Mitgliedsländer an den sozialen Abgrund manövrieren, 

wo die reichsten Länder der Welt es nicht schaffen, die Flüchtenden aus jenen Ländern, die sie vorher an den Bettelstab gebracht haben, gerecht zu verteilen, wo der Nationalismus seine grausigen Festspiele feiert usw. usf.


Mit welchem Recht erregen "wir" uns, 

dass die Boomer die Konservativen gewählt haben, wo bei uns nicht einmal die Jungen mehr checken, dass sie 150 Jahre zurückmanipuliert werden? 


Dass die Populisten allerorten ihr Geschäft betreiben und die Sozialdemokraten mit masochistischer Begierde tote Pferde reiten und dann auch noch stur behaupten, die Richtung würde stimmen, das ist doch wirklich kein allein britisches Problem. 


Ich bin sehr traurig, dass die Insel bald nicht mehr zum Festland gehört. 

So viele wunderbare Erinnerungen aus meiner Jugend verbinden mich mit den Engländern. Und ein paar entbehrliche aus geschäftlichen Erfahrungen auch. 


Aber all das hängt nicht damit zusammen, 

ob GB nun in der EU ist, oder nicht.

Sondern mit dem Verfall einer Kultur, die wir den Ungebildeten, den Korrupten, den moralisch Abgesandelten, den Eigenbrötlern, den Lügnern und Hasardeuren oben wie unten überlassen haben.



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