Kurz-Schluss.

Unter normalen Umständen wird eine Führungskraft sehr nachdenklich, wenn sie vom Aufsichtsrat das Misstrauen ausgesprochen wird, weil sie sich mit dubiosen Geschäftspartnern eingelassen hat.


Unter normalen Umständen.

Sebastian Kurz ist aber keine normale Führungskraft.

Nach der kurzen Schrecksekunde - unvergesslich sein Gesichtsausdruck nach dem Misstrauensvotum - mobilisierte er die Aktionäre und kam gestärkt zurück. 

Wie soll jemand mit dieser persönlichen Grundausstattung zur Selbstreflexion imstande sein? Es geht nicht.


Und genauso geht es nicht, auf alle Köder und Versuchungen, die er und seine Truppe an die Empörungsbereiten ausgeben, zu reagieren.

Am Allerwenigsten dürfen wir uns über den bei den Türkisen und ihren Fans so beliebten Whataboutism aufregen. 

Wenn Kurz außerstande ist, den Unterschied zwischen Medienrecht und Strafrecht und den Unterschied zwischen organisierter Hetze  und einem Tweet zu realisieren, dann zeigt das nur seine inhärente Armseligkeit im Menschlichen.

Es ist aber sinnlos, sich darüber zu erregen.

Ganz gemäß den uralten Erkenntnissen von Sun Tsu begeben wir uns damit auf das Feld des Gegners und lassen uns dort seine Regeln aufzwingen.


Die große Kunst und die hohe Schule der nächsten Jahre muss darin bestehen, diese Regierung tatsächlich an den Fakten zu messen. 


Alles andere führt in die Lähmung der eigenen Perspektiven und im schlimmsten Fall in die Depression. Das ist niemand der derzeit Regierenden wert. Auch die Grünen nicht.

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