Farbenblind.

Manchmal wünscht man sich, man könnte sich das, was grade passiert, auf einem alten schwarz/weiss-Fernseher anschauen.


Dann würden einem Bilder erspart bleiben, die einem bei farbiger Betrachtung die Laune und die Loyalität verderben.

Der Kanzler und der Innenminister "untermalen" ihre schriftlichen Botschaften mit türkiser Leuchtfarbe.

Der Nationalratspräsident ignoriert seine gesamtstaatliche Funktion und setzt sich eine türkise Brille auf (was für ein zynisches Symbol!). Und aus seinem Sakko ragt ein türkises Stecktuch.


Die Arbeitsministerin tritt mit einem türkisfarbenen Sakko im Fernsehinterview auf, in dem sie außer auswendiggelernten Stehsätzen nichts von Bedeutung absondert.


Und dann reden und schreiben genau dieselben Personen vom "teamösterreich". 

Und missbrauchen meinen guten Willen und meine Solidarität und meine Loyalität, die ich als guter Staatsbürger ungebrochen weiter praktiziere.


Und dann hätten wir noch die Wirtschaftskammer.

Deren Zwangsmitglied ich bin. Und nein, ich habe nichts gegen die Zwangsmitgliedschaft, weil ich will, dass meine Interessensvertretung mit Kraft und Muskeln auftreten kann.

Die Wirtschaftskammer soll nun also den Härtefonds verwalten.

Dieselbe Wirtschaftskammer, die es seit mehr als 5 Jahren nicht schafft, den nach unserer Hochzeit geänderten Familiennamen meiner Frau zur Kenntnis zu nehmen.

Die seit eineinhalb Jahren unsere neue Adresse ignoriert. 


Dort sitzen dann dieselben Leute, die all das nicht schaffen und beurteilen meinen Antrag auf Unterstützung. Da wirkt das Motto "first come - first served" dann besonders ermutigend, noch dazu, wenn die Gesamtsumme von 1 Milliarde nach heutigem Stand gedeckelt ist.


Aber vielleicht sollte ich mir auch eine türkise Brille aufsetzen.

Und ein türkises Stecktuch in ein türkises Sakko stecken.

Und meinen Antrag auf türkisem Papier schreiben.

Aber meine rot-weiss-rote Unterhose behalte ich an. 

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