Ich habe nichts gegen den Begriff „Human-Kapital". Ganz im Gegenteil.
Man muss nur richtig damit umgehen und alle,
die ihn verwenden, beim Wort nehmen.
Schließlich ist doch das „Kapital" den Kapitalisten, Liberalen, Neo-Liberalen und allen, die einfach Geld verdienen wollen, das Wichtigste im (Geld)Leben.
Und alle, denen das Wohlergehen ihres Kapitals am Herzen liegt, schauen sehr genau, dass es diesem auch gut geht, auf dass es sich verzinsen möge und wächst.
In jedem drittklassigen Unternehmensleitbild steht doch die unentbehrliche Pflichtübung à la „unsere MitarbeiterInnen sind unsere wertvollste Kraftquelle".
Na dann. Los geht’s! Dieses „Kapital" gehört gehegt und gepflegt, gut behandelt, entwickelt, ausgebildet und in seiner Loyalität bestärkt.
So wie man es mit Aktien und Geldanlagen macht.
In dieser Wort-/Bild-Welt ist dann der Begriff „Human-Resources" die eigentliche Abschätzigkeit. Denn da wird der Mensch zur Ressource, die man bedenkenlos ersetzen oder sogar wegwerfen kann. Wie einen Kopierer, wo der Austausch eines kaputten Ersatzteils mehr kostet, als ein neues Gerät. Ein Reservereifen. Ein Möbel.
Ein Werkzeug, das stumpf geworden ist und durch ein neues ersetzt wird.
Der Begriff „HR" hat sich unhinterfragt und unkritisiert eingenistet.
Aber gegen „Human-Kapital" haben sich die Gewitterwolken des Shitstorms zusammengezogen.
Dabei würde sich gerade hier eine Methode aus der Verhandlungstechnik empfehlen, die man „mit dem Widerstand gehen" bezeichnet.
Mit anderen Worten: Den Gegner mit den eigenen Waffen schlagen.
„Wer auch immer Menschen als Human-Kapital bezeichnet, soll diesen Faktor auch genau so wertschätzend und wertsteigernd behandeln, wie sein wichtigstes Bankguthaben. Damit diese Menschen es endlich so gut haben, wie sie es verdienen.“
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