Sehnsucht.

Ich habe Sehnsucht nach dem 4. Juli 2013. 

Damals kam um 19.00 die Liebe meines Lebens die Treppen in den 1. Stock der Florianigasse 7 und schwebte in meine Arme. Daran hat sich seither nichts geändert.


Ich habe Sehnsucht nach den vielen Stunden im Café Maximilian beim Neuen Institutsgebäude, wo wir 1978 darüber räsonierten, dass wir die 68er Revolution verpasst hatten. Und heute wäre ich froh, den Geist der späten 70er herbeiholen zu können.


Ich habe Sehnsucht nach den Morgenstunden in der Ferrogasse, als ich meiner Hannah das Fläschchen wärmte und dann meine Runden im taufrischen Türkenschanzpark joggte. Heute bin ich froh, dass meine Bandscheiben und die Flatter-Pumpe mir die Augartenrunden erlauben. 


Ich habe Sehnsucht nach den vielen Nächten mit diesen wunderbaren Kreativen, als ich mitwandern durfte auf den lichten Höhen sensationeller Ideen. Heute bemühe ich mich, die Ideen des agilen Arbeitens zu begreifen und verliere die Orientierung in der Dogmatik der antiautoritären Methodik.


Ich habe Sehnsucht nach dem Mut zur Veränderung, als ich 20 Jahre in einer Welt aufgab und eine völlig neue betrat. Heute bin ich mir selbst dafür dankbar.


Ich habe Sehnsucht nach den gezählten Sonntagen, als wir meine Schwiegereltern besuchten und Mama sich jedesmal so sehr freute. Heute bedaure ich es so sehr, dass ich damals nicht auf die Knie vor dieser wunderbaren Frau gegangen bin und meinen Kopf auf ihren Schoß gelegt habe.

Der Gedanke an ihre Hände auf meinen Schläfen macht auch heute noch alles gut.

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