Eine Frage der Ehre.

Wir haben eine Regierung, die nicht das "Beste zweier Welten" kombiniert, sondern aus den Schattenseiten zweier Partner besteht.

Zwei mal Schatten ergibt tiefe Dunkelheit. 

Die Türkisen pflegen inbrünstig den immer schon vorhandenen reaktionären Bodensatz ihrer Partei, der in der Vergangenheit immerhin durch Bildung und vereinzelte urbane Lichtgestalten zumindest streckenweise egalisiert worden ist.

Nun kommt eine unverblümte Freude am Bespielen rechtsradikaler, chauvinistischer und rassistischer Schlechtigkeiten dazu, was diese Partei endgültig für alle unwählbar machen müsste, denen eine gewisse Grundausstattung an Weltoffenheit und Humanismus am Herzen liegt. 

Dazu kommt eine verantwortungslose bis bewusst fahrlässige Freude an der Ignoranz und Demontage demokratischer Säulen wie Parlamentarismus und Rechtsstaat und eine geradezu lustvolle Spekulation mit dem Umstand, dass das einem erheblichen Teil der Bevölkerung tatsächlich ziemlich wurscht ist.


Die Grünen kultivieren derzeit ihre in ihrer DNA fest verankerte Lust am Diskurs, indem sie diese Grundtugend auf das Peinlichste entwerten. 

Sie machen vorrangig ihre WählerInnen, in Summe aber die gesamte Bevölkerung mit Schwurbel-Purzelbäumen schwindlig, wenn es um den Spagat zwischen Koalitionsdisziplin und Menschlichkeit geht.

Dass das für Grüne überhaupt einen Spagat generiert, ist einer der schlimmsten Flurschäden im österreichischen politischen Biotop. 


Während all das passiert, grundelt die Sozialdemokratie im Bund um die 20% herum und die Pinken bei etwa 8% 

Es muss eine Frage der Ehre für jeden Roten sein, dafür zu sorgen, dass die SPÖ zumindest eine gesicherte Basis von 30% generiert. 

Dann - nur dann! - ist eine Mehrheit jenseits der austrofaschistischen Allianz zwischen Türkis und Blau überhaupt vorstellbar. Diese unverzichtbaren 30 Prozent MÜSSEN erzielbar sein, ohne dass man zum rechten Rand schielt, ohne fremdenfeindliche argumentative Spekulationen, ohne dieses widerliche Ausspielen der narzisstisch-minderwertigen Komplexe, dass es immer jemanden geben muss, dem es schlechter geht, damit mein eigenes Wohlbefinden funktioniert. 


Mit einem solchen Zugang müsste es doch möglich sein, eine Mehrheit links von den Türkisen zu erreichen. Das wäre dann nicht einmal eine Mehrheit links der Mitte, sondern IN der Mitte. Dort, wo eine Verbindung zwischen Menschlichkeit und moderner Lösungsorientierung stattfinden kann. 

Das wäre halt dann eine Koalition aus Rot, Grün (wieder bei Trost) und Pink. 

Sowas sollte man einmal ausprobieren.

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