Stilfragen.

Als Macron in Frankreich in der Stichwahl gewonnen hatte, war Sebastian Kurz österreichischer Außenminister. 

Er kommentierte das Wahlergebnis dahingehend, dass er sich freue, dass der Sozialismus in Frankreich abgewählt worden war. Dies nach einer Wahl, in der es Spitz auf Kopf stand, ob zum ersten Mal eine Neofaschistin französische Präsidentin werden würde. 


Ich weiß noch, wie ich damals zusammengezuckt bin, so verblüfft war ich über diese höchst einseitige Interpretation. Mittlerweile ist mir vollkommen klar, wie erschreckend authentisch der junge Herr Kurz da gewesen ist. 

Der Faschismus schreckt ihn nicht. Überhaupt nicht.

Aber der Sozialismus! Der ist Teufelswerk.

Um den zu vernichten, ist er zu allem bereit. 

Natürlich steht dieser Haltung auch keinerlei bildungstechnisches Hindernis entgegen. 

Die offensichtlich in Sachen Allgemeinbildung mittlerweile vollkommen wertlose Matura ist kein Ausweis für das gesicherte Wissen, dass es immer die Konservativ-Bürgerlichen waren, die als Steigbügelhalter für die Faschisten fungierten. 

Und jedes Mal, weil sie glaubten, sie würden die schwarz/braunen Rüpel schon an der Wirklichkeit abschleifen.

Eh. Genau so ist es dann ja auch gelaufen......


Und ganz aktuell verpeinlicht der mittlerweile zum Kanzler avancierte Maturant das österreichische Standing in der weltweiten Diplomatie, indem er zwar brav Joe Biden zum Wahlerfolg gratuliert und ihn in eine Wertegemeinschaft mit sich selbst nötigt.

Aber die historisch einmalige Neuerung, dass es erstmals eine afroindische Amerikanerin zur Vize-Präsidentin gebracht hat, ist dem Herrn Kanzler nicht wichtig genug, um sie in seiner Twitter-Depesche zu würdigen. 


Das ist nicht "classy". Das ist politische Provinz und historische Einfalt auf der Basis sehr persönlicher Ignoranz. 

Vielleicht können wir ja einmal unseren Arnie im Weißen Haus vorbeischicken. Der würde wahrscheinlich im Conan-Kostüm noch stilvoller auftreten, als der junge Herr Kurz im Slim Fit....

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