Liebe.

Manchmal begleitet mich ein Gedanke und will nicht von mir weichen. 

Wenn grade wieder die Arschlöcher dieser Welt tief Atem holen, um gleich darauf eine heiße schlecht riechende Böe von Menschenverachtung und Dummheit auszurülpsen.


Dann frage ich mich: Auch diese Leute werden doch wohl von jemandem geliebt werden wollen.

Auch diese eigenartigen Kreaturen haben doch irgendwie eine Art von Sehnsucht und wollen sich vielleicht beim Einschlafen an jemanden ankuscheln wollen. 

Und auch die lieben möglicherweise jemanden.

Vielleicht auf eine Art, wie ich sie nicht nachvollziehen kann. Aber irgendwie lieben sie.

Irgendwie. 


Wie kann man diese mir so eigentümlich erscheinenden Lebewesen ansprechen, sodass sie berührt werden. Irgendwo da drinnen. Weit weg.

Tief unten. 

Und welchen Botschaften könnte es gelingen, dass diese hohlen, steinernen, hölzernen, harten, sturen, unempathischen Körper soetwas wie Mitgefühl entwickeln.


Es ist jetzt bald Weihnachten und die üblichen Klischees von leuchtenden Kinderaugen und vom Frieden auf der Welt treten sich gegenseitig auf die Füße. Und währenddessen gibt es Kinderaugen - zwei, drei Flugstunden von hier entfernt - in denen ist die Hoffnung gestorben. Und in den Kinderherzen hat sich der Wunsch nach Rache eingenistet. Für die Herzlosigkeit und den Krieg.


Und hier bei uns wird derweil von Push- und Pull-Effekten gefaselt und vom Grenzschutz und "unserer" Kultur, zu denen die Flüchtenden nicht passen. 

Und die Frage bleibt stehen und schreit:

Was müsst ihr hören, dass die Mauern, die ihr um eure Herzen und um euer Gewissen gebaut habt, 

löchrig werden? 

Wenigstens so löchrig, dass ein paar Lichtstrahlen in die Dunkelheit eurer Seelen dringen können... 


Kommentar schreiben

Kommentare: 0