Der amerikanische Universitätsprofessor Robert Sutton (unterrichtet in Stanford) hat vor ein paar Jahren einen Weltbestseller geschrieben:
"Der Arschloch-Faktor."
Jetzt muss ich sofort meine wunderbaren Ezzes-Geber Tibor Barci und Harry Bergmann um Dispens bitten: Ich hatte kürzlich in einem Blog das A-Wort benützt (sogar mehrfach!) und meine großartigen Freunde haben mich ganz liebevoll um eine sozial vertretbare Ausdrucksweise gebeten. Ich hoffe nun auf ihr Verständnis, dass ich der wissenschaftlichen Redlichkeit halber den Original-Titel des Buchs zitiere. Sonst kümmert sich ein Plagiatsjäger um mich und das wollen wir doch alle nicht.
Jedenfalls: Sutton schreibt, dass es in jedem System einen gesicherten Bodensatz von 20% Arschlöchern gibt, die die anderen 80% mit sehr unangenehmen Einstellungen und Verhaltensweisen nerven.
Ich hatte lange diese Beobachtung auch in Österreich machen können und war doch immer wieder verblüfft, wie genau die Proportionen auch hierzulande stimmten.
Nun glaube ich, nein - ich bin sicher -, dass wir in der Alpenrepublik den Prozentsatz der A-Mitglieder auf mindestens 30, wenn nicht 35 Prozent erhöhen müssen. Und wahrscheinlich nicht nur punktuell, sondern bleibend (schade, dass sich Nachhaltigkeit auch auf diese Weise äußerlt!).
Es kann einem schon Angst und Bang werden, wenn man in Anbetracht der aktuellen Lage die intellektuell prekären Artikulationen von Seltsamkeiten wahrnimmt. Weils eh schon überall allen zum Halse raushängt, möchte ich jetzt keine konkreten Impf-Schwurbeleien anführen, sondern zwei besonders prominente Vertreter des intellektuellen Prekariats vor den Vorhang bitten.
Da hätten wir einmal den Oliver Pink, der seit Jahren dem einstmals führenden Blatt des Feuilletons "Die Presse" ihr über Jahrzehnte aufgebautes Renommee raubt. Er versteift sich zu der eben nicht unter ironische Anführungszeichen gestellten Behauptung, Sebastian Kurz wäre der Kanzler der Herzen.
Woher weiß der liebe Oliver eigentlich, dass ich mir durch Dauererregung über den türkisen Großmeister ein zwei Jahre andauerndes Vorhofflimmern zugezogen habe? In diesem Sinn wäre der gute Basti ja doch der Kanzler meines Herzens. Aber der liebe Oliver weiß das alles nicht und schreibt trotzdem einen solch unglaublichen populistischen Sch...
Nun denn, sein Herausgeber weiß sicher, was er an ihm hat, ähnliche Gedanken, vielleicht ein bissi akademischer formuliert, sind ja auch ihm nicht fremd.
Apropos "akademisch". Da muss ich doch gleich an das Linzer Akademische Gymansium denken.
Auf der schönen Spittelwiese in der schönen Linzer Innenstadt heimisch. Dort maturierte die seit Kurzens Durchgriff auf den "Kurier" amtierende
Dr. Martina Salomon. (Nomen non est omen)
Nach einer Serie geistig-ethischer Tiefflugakrobatiken gelang ihr aktuell ein neuerlich großer Wurf, indem sie meinte, es wäre "müßig" (sehr schönes Wort, muss man würdigen!) nun nach den Schuldigen des neuerlichen Infektionsdesasters zu suchen. Sowas muss man einmal zsammbringen, ohne sich vorher einen kapitalen Rausch anzusaufen.
Das erinnert an den alten Sketch der "Spitzbuben", die eine Gruppe von vier betrunkenen Insassen (inkl. Fahrer) bei der polizeilichen Frage nach dem Fahrer sagen lassen: "Des is jo des Komische, Herr Inschpekta: Mia san olle viere hintn gsessn!"
Jessasmarantjosef! Geht's no?
Die oben zitierten haben ja schließlich LeserInnen!
Was soll denn bei denen nach der Lektüre solcher Minderleistungen hängen bleiben?
Was ist, wenn genau das hängenbleibt, was die geschrieben haben?
Kann man so leben? Leben - nicht sich als tumbe Toren durch die Jahre wurschteln.
Wie fühlt man sich eigentlich so als Mitglied einer eben kontinuierlich wachsenden Gruppe von aufrecht gehenden Säugetieren?
Ist sowas noch "sapiens"?
Fragen über Fragen.
Wir geben zurück ins Studio und melden uns wieder, wenn es was Neues gibt.
Kommentar schreiben
Marion (Sonntag, 14 November 2021 20:30)
Du schreibst mir aus dem Herzen ❤
Clemens (Montag, 15 November 2021 12:48)
Ein Nachbar von mir ist ebenfalls Vertreter dieser Theorie , ich habe das immer bestritten, bin mir mittlerweile aber nicht mehr ganz so sicher…. Die spannende Frage ist: was tun mit solchen Leuten?