1. Wer im politischen Wettbewerb gewinnen will, soll doch bitte eine mitreißende Idee haben und für diese Idee um eine Mehrheit kämpfen. Und nicht ständig verzweifelt mittels Umfragen versuchen herauszufinden, was "die Menschen da draußen" wollen könnten, um sich dann opportunistisch als Schaumkrone auf diesen Mainstream zu setzen.
2. Wer meine Stimme haben möchte, ist höflich, aber nachdrücklich aufgefordert, mir VOR der Wahl mitzuteilen, mit wem er NACH der Wahl zu koalieren gedenkt. Die ewig gleichen
Wortschablonen, dass zuerst die Wähler am Wort wären, sind ein Anschlag auf meine Intelligenz und Fähigkeit, zu wählen.
3. Konkret: Wenn die SPÖ vor der Wahl nicht klipp und klar festhält, dass sie mit der ÖVP keine Koalition eingehen wird, kriegt sie meine Stimme nicht. Mir ist ein ehrliches "Leutln, wir
derreiten diese pseudotürkise Trickspielerbande nicht, wir kriegen diese seit Jahren grassierenden Intriganten im politischen Alltag nicht in den Griff und deshalb müssen wir alles tun, um so
stark zu werden, dass diese Hütchenspieler in die Opposition müssen" beim Arsch lieber, als das Gesülze von den beiden großen Lagern, die im Dienste des Landes zusammenarbeiten müssen. Dass sie
die Zusammenarbeit nicht können, ist hinlänglich bewiesen und muss nicht auf meinem Rücken erneut scheitern.
4. Es grenzt an auf die Spitze getriebenen politischen Masochismus, wenn man sich in der Not der Alternativlosigkeit einredet, PRW wäre in der Lage, eine Wahl zu gewinnen. Es ist eine
katastrophale Selbstlüge, anzunehmen, dass jemand, der sich seit Jahren ohne den Schatten einer eigenen politischen Idee durch die Wüste der Konzeptlosigkeit schleppt, nur deshalb als erster an
die Wasserstelle retten kann, weil der Mitbewerber sich andauernd selbst die Versorgungsschläuche durchschneidet.
In dem Moment, wo der ÖVP wieder eine mainstreamige Idee einfällt und sie einen unbefleckten Kandidaten aus dem Hut zieht, ist es auch schon wieder vorbei. Nur ein Beispiel: Gegen einen
Othmar Karas in all seiner Redlichkeit hätte PRW nicht den Funken einer Chance. Und wenn ich auf so eine Idee komme (von akutem Covid beeinträchtigt), dann schaffen das die VPler
auch.
Man muss es (in meinem Fall eh schon zum wiederholten Mal) einfach sagen: PRW ist politisch eine thumbe Thorin, die untadelig, ehrbar und mit selbstquälerischer Ausdauer an ihrem
fundamentalen Defizit scheitert, nämlich überhaupt kein zoon politikon zu sein. Ihr fehlt jeglicher taktischer Instinkt und jedes große Narrativ. Und das hat genau NICHTS damit zu tun, dass sie
eine Frau ist. Im Gegenteil: Einen Mann mit dieser völlig unzureichenden Ausstattung hätte man schon längst mit aller sozialdemokratischen Brutalität vom Hof gejagt.
5. Wer seit Monaten nur von den Eigentoren der Regierenden lebt und nur diesen fremden Peinlichkeiten den eigenen Abglanz verdankt, muss sich nicht wundern, von einem Negativ-Energetiker
wie Kickl bei erster Gelegenheit egalisiert oder sogar überholt zu werden.
6. Wer mir nun vorwerfen möchte, es wäre leicht, zu sudern und keine eigene Idee zu haben, der ist herzlichst eingeladen, in meinen Blogs den Artikel "Das gute Leben" anzuklicken. Das kann
man mögen oder auch nicht. Es ist aber wenigstens ein Entwurf.
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