Reset.

"Wir sind für alle, denen das Leben schlechtere Karten gegeben hat. Egal, woher sie kommen." 


So eine Ansage wünsche ich mir als Sozialdemokrat von der SPÖ. Für diese Position braucht niemand eine Umfrage. Nur Haltung. 

So könnte die Partei eine klare Orientierung geben für alle, bei denen der geistige Horizont nicht in einer "Festung Österreich" versumpern will. 

Und es ist mit freiem Auge absehbar, dass die fremdenfeindlichen Roten das nicht haben wollen. 

Mit dem anderen Auge sind aber auch jene gut zu erkennen, die der Tradition des Humanismus und der Aufklärung verpflichtet sind und ohne diese Klarstellung verloren gegangen wären. 


Wofür man sonst noch keine Umfragen braucht:

- Die Erkenntnis, dass spätestens die ab der Jahrtausendwende Geborenen mit Kreisky nichts mehr anfangen können.

- Auch Vranitzky und sogar Gusenbauer sind dieser Generation keine Begriffe mehr.

- Die Errungenschaften der 70er und 80er-Jahre des vorigen Jahrhunderts sind zu Commodities verkommen, sogar wieder rückgängig gemacht worden und - am wichtigsten - von anderen Lebensparametern abgelöst worden. 

- Eine Erdung in der Bodenhaftung des Alltags wäre hilfreich. Nicht, um zu fragen, was die Leute wollen.

Sondern um zu verstehen, wie sie leben und um daraus eigene Schlüsse zu ziehen und eigene Konzepte zu erarbeiten.

- Für diese Konzepte sollte die Partei um Zustimmung werben. 

- Sowas nennt man an anderen Orten Leadership.


All das wäre eine Abkehr vom einbetonierten Verwalten der Asche früherer Jahre. All das könnte eine neue Glut entfachen und eine Alleinstellung ermöglichen.

Weder die Schwarzen, noch die Blauen haben sich jemals um die mit den schlechteren Karten gekümmert. Und schon gar nicht "egal, woher sie kommen." Bei den Reaktionär-Konservativen ist der Unterschied am direktesten zu verdeutlichen. Ihre Rückwärtsgewandtheit ist so eklatant, dass man sie nur beim Namen nennen muss.

Bei den Faschisten soll der ständige Verweis auf den planmäßigen Betrug an ihren Wählern zu einem Ceterum Censeo jeder roten Botschaft werden. 


Alles, was gut täte, muss man nicht kaufen.

Mut, Haltung, Ausdauer, Ehrlichkeit und Sauberkeit.

Dazu muss man sich bekennen.

Und dran bleiben. Den Pudding an die Wand nageln. 

Bis er pickt. Das ist das Gegenteil des uninspirierten Aussitzens der letzten Jahre. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Eva Hottenroth (Donnerstag, 02 Februar 2023 21:56)

    Hallo Hannes!
    Hundert Prozent Zustimmung zu dem Text hier. Ich traue genau das dem Andi Babler zu. Und bin zuversichtlich, dass er das auch schafft.
    Freut mich, Dich hier kennenzulernen! War nie auf FB. Bin eine Twitterantin seit 2020. Habe die IGÖ (Initiative Gesundes Österreich) mitgegründet. Wir setzen uns für Vorbeugung und Schutz ein, vor allem für saubere Luft in den öffentlichen (und pädagogischen) Räumen. Ich helfe auch Geflüchteten wo ich kann und liebe meine beiden Kinder Karl und Rosa :-)) sehr und meinen Mann.
    Herzliche Grüße und hoffentlich bis auf bald!
    Eva