Ich hab gaaaanz viel Glück.
Ich hab drei großartige Kinder.
Ja. Ich schreibe "Kinder", obwohl sie zwischen 36 und 28 Jahre alt sind.
Ich war bei allen Geburten dabei und jedes Mal hat es mich ganz tief drinnen geflasht, weil jedes Mal hat mich der gleiche Gedanke angesprungen: "Alles, was Du ab jetzt als Vater tust - und nicht tust - graviert sich auf das Innenleben Deiner Kinder ein."
Mein Track-Record als Ehemann ist nicht zur Nachahmung empfohlen: 2 Scheidungen.
Erst beim dritten Anlauf gelang mir das, was man "als das große Glück" bezeichnet.
Meine Kids haben da allerlei erlitten.
Immerhin: Ich hab mich wirklich bemüht, als Vater präsent zu sein und mein "Besuchsrecht" (so heißt das halt) und meine materiellen Pflichten intensiv wahrzunehmen.
Ich weiß, dass es ganz viele Väter gibt, die es sich wirklich ein Anliegen sein lassen, ihre Kinder auch bei noch so komplizierten Trennungen zu begleiten und zu unterstützen. Und ich weiß auch, dass es immer noch miese Kerle gibt, die sich abputzen, die ganze Hacke den alleinerziehenden Müttern überlassen und mit allerlei Tricks ihre finanziellen Verpflichtungen auf das unterste Minimum schrauben.
Jedes Mal, wenn eine der beherzten Journalistinnen über diese Art von Vätern schrieb, hab ich mich geärgert, warum die "Guten" nicht auch einmal vor den Vorhang gebeten werden. Nicht aus persönlicher Eitelkeit oder - noch schlimmer - aus gockelhaftem Pharisäertum, sondern weil ich mir wünschte, dass die positiven Role-Models auch als solche erkennbar werden und als Leitplanken herhalten dürfen.
An diese gelungenen Beispiele denke ich heute:
An die getrennt lebenden Mütter und Väter, die sich bemühen, das Beste zu würdigen, das ihnen im ganzen Leben gelungen ist: Ihre Kinder.
An die Mütter, die keine Stellvertreterkriege über ihre Kinder abfackeln. An die Väter, die Zeit (Zeit!) und Liebe für ihre Kinder bereithalten.
Und an die ungezählten Partner*innen, die die Mitgift, die sie mitheiraten, wenn sie Mütter/Väter mit Kindern als Partner*innen haben, liebevoll in ihre Herzen schließen. Das ist oft eine unglaubliche Challenge und ein Meisterwerk an Geduld und Ausdauer.
Vatertag. Was für ein besonderer Tag.
Nicht, weil wie in altbackenen Klischees 1 x im Jahr die Väter die Sau rauslassen dürfen. Sondern weil es ein Tag zum Innehalten und zur Gemeinsamkeit sein kann.
Und einer der Dankbarkeit.
Für so viel Liebe, die man geschenkt bekommt.
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