In den letzten Tagen habe ich mehrmals Postings geteilt, in denen eine deutsche virale Kampagne vorgestellt wird, die sich kritisch mit der AfD auseinandersetzt.
Dabei werden Programmpunkte der AfD präsentiert, die sich bei Verwirklichung direkt gegen deren Wähler*innen richten. Das alles im Kontrast zu den Frustrationen dieser Wähler*innen, die denen da oben doch "nur" einen Denkzettel verpassen wollen, dann aber mit der vollen Härte der unsozialen Maßnahmen der AfD für ihre Wahl bestraft werden.
Alles sehr direkt vergleichbar mit der FPÖ.
Und ich beobachte - auch auf LinkedIn - Reaktionen in meiner Blase, die mich stark irritieren.
Als leidenschaftlichen Verfechter des aufgeklärten Diskurses darf es mich selbstverständlich nicht stören, wenn der von mir sehr geschätzte Zugang der Kampagne kritisch beleuchtet wird. Alles gut.
Was mir zu denken gibt, ist ein Mechanismus der Kleinteiligkeit in der "Analyse", der bis zur Selbstlähmung führen kann.
Oder noch direkter: Während sich die "Guten" in strategischer I-Tüpferl-Reiterei verheddern, ziehen die Faschisten völlig ungerührt ihre Spur und räumen uns die Demokratie weg.
Ich bin absolut dagegen, die Faschisten mit deren Mitteln schlagen zu wollen. Aber wenn die mit der Keule gröhlend aus dem Unterholz stampfen, wird es wenig Sinn ergeben, mit Lupe und Pinzette dagegen angehen zu wollen.
Wenn "wir" nicht bald zu einer kraftvollen Gegenwehr finden, erübrigt sich die strategische Selbstbefriedigung eh bald von selbst.
Und: Ja, verdammt, es wäre schön, hätten "wir" eine geeinte Front der Demokraten mit einem faszinierenden Gegenkonzept, für das es sich zu kämpfen lohnt. Darauf zu hoffen, ist aber Makulatur.
So bleibt uns nur, mit Vehemenz gegen den Geifer der Faschisten anzugehen, um wenigstens deren Lautstärke zu egalisieren.
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