Vor 25 Jahren hat Peter Senge in seinem Weltbestseller "Die 5. Disziplin" das Wesen einer Komfortzone beschrieben.
Er erzählte die Geschichte der amerikanischen Auto-Industrie Anfang der 70er-Jahre, als die japanischen Automarken in den US-Markt kamen. Und die Manager in Detroit legten die Stiefel auf die Schreibtische und lachten, als sie die 2,5 Prozent Marktanteil der Japaner sahen.
Was sie nicht sahen war, dass sich deren Marktanteil jährlich verdoppelte. Und bei 25% - als alles unumkehrbar zu spät war - wachten sie in ihrer Komfortzone auf. In den folgenden Jahren wuchs der japanische Marktanteil auf über 40 Prozent und Detroit wurde zur Geisterstadt.
Senge nennt dieses Schreck-Erlebnis "Event-Drivenness". Ereignis-Getriebenheit als Gegenstück zur viel besseren Sensibilität für Entwicklungen.
50 Jahre später haben die chinesischen Elektro-Autos 2,5 Prozent Marktanteil in Europa. Tendenz rapid steigend. Volkswagen muss Fabriken schließen, Arbeitsplätze abbauen. Mercedes und BMW knirschen mit den Stoßdämpfern.
Und der österreichische Bundeskanzler tagträumt vom "Autoland Österreich" und der Erotik eines Verbrennermotors.
Wie schwer ist es eigentlich, eine "Lernende Organisation" zu werden? (Auch so eine herrliche Wortschöpfung Peter Senges).
Lernen wohlverstanden nicht als Ansammlung von Wissen (da hat uns der Algo längst gefrühstückt), sondern als die Bereitschaft, gemeinsam neue Fähigkeiten zu entwickeln.
Und ja:
Die gleichen Learnings werden uns wegen grober Fahrlässigkeit im Umgang mit Entwicklungen grade auch politisch aufgezwungen...
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