Krim Sekt.

In Moskau knallen grade die Sektkorken. 

Das wichtigste demokratische Gegengewicht zum russischen Faschismus ist grade in die Hände eines amerikanischen Faschisten geraten. Freiwillig und mit den Mitteln der Demokratie. 


Das alles zu schreiben fühlt sich megamörderscheisse an. Und es ist im höchsten Maße irrelevant. Meine Mutter selig würde jetzt sagen: "Hannesl, das ist wie wenn eine Maus eine Faust macht." Und sie hätte natürlich recht.

Ich schreibs nur auf, damit ich den Überdruck aus meiner traurigen Seele loswerde und mit Gleichgesinnten teilen kann. Ohne missionarischen Drang und Belehrungs-Zwang. 


Einem wunderbaren Freund, der hier mitliest, habe ich in einer ersten Gefühlsaufwallung heute Früh geschrieben: "Stefan Zweig würde sich jetzt ein zweites Mal umbringen. Es fühlt sich grade an wie eine weltweite politische Pandemie, aus der der Großteil der Menschheit als Bestien rauskommt." 


Das Licht des Humanismus wird grade um mehrere Stufen runtergedimmt. Die Rechte der Frauen werden von einem Macho-Arschloch mit Füßen getreten. Der Rassismus wird ein vierjähriges Hochamt feiern. Die Dummheit und das Dunning-Kruger-Syndrom werden triumphieren. Die Ukraine wird im Stich gelassen und wenn Europa sich nicht aufrappelt, geht eine Schockwelle bis an die österreichisch-ungarische Grenze. Die Kickl-Rumpelstilzchen tanzen um die Sonnwendfeuer. 


Wir müssen jetzt zusammenhalten. Gegen jedes Lebenszeichen des Kleingeists und der Unmenschlichkeit sofort und im Augenblick aufstehen. Hier und überall, wo wir uns aufhalten. 

Das berühmte "1 mal drüber schlafen" wird zu einer gefährlichen Drohung, weil wenn wir am nächsten Tag aufwachen, geht es uns so wie heute: Die Faschisten haben wieder ein Stück der Demokratie weggeräumt. 


Danke, dass ich mir das aus dem Herzen schreiben durfte. Fühlt Euch alle umarmt.


God save America. In Trump they trust. 

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Kommentare: 4
  • #1

    Alexander Rudan (Mittwoch, 06 November 2024 09:41)

    Frei nach George Grosz: Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen will.
    Und ich weiß nicht, was wir uns wünschen sollten: Dass dieser Narr die USA im Sinne Monroes in die Isolation treibt oder dass er in der Weltpolitik mitmischt. Pick your poison!

  • #2

    Kai Flemming (Mittwoch, 06 November 2024 10:31)

    Man muss das Leben dort erträglich gestalten , wo man lebt.
    Eine Anleitung:
    https://youtu.be/y3BxbKHw6EQ?si=QD4rn5XJ_hYjRuYR

  • #3

    Marlies Nikbakhsh (Mittwoch, 06 November 2024 10:31)

    Bin sehr traurig und wütend zugleich.
    Angst hab ich auch !!!!

  • #4

    Tibor (Mittwoch, 06 November 2024 11:38)

    Wir können uns jetzt verschiedene Arten der Zukunft ausdenken. Natürlich fallen uns zuerst die üblen ein. Aber es gibt auch gute.
    Denn noch ist die Zukunft nicht passiert.
    Wir können sie daher erfinden.
    Lange dachten wir, es wäre eine Zukunft geschützt von den USA, versorgt von einem rohstoffreichen Russland und beliefert von einem freundlich lächelnden China.
    Das war ein Irrtum.
    Wir müssen uns an den Leuten orientieren, die vor Jahren eine europäische Zukunft erfunden haben. Das waren die Erfinder der Europäischen Union beziehungsweise der Institutionen vor der EU.
    Auch wenn sie mit vielen Fehlern und Unzulänglichkeiten behaftet ist: die EU ist das fortschrittlichste politische Gebilde der Welt.
    Und es liegt an uns Europäern, sie noch besser, widerstandsfähiger und zukunftssicher zu machen. Ich weiß, es gibt jetzt 1000 Einwände dagegen.
    Aber andererseits: es ist machbar.
    Schwierig, anstrengend, aber machbar.