Eine lange Autobahnfahrt mit alten Hadern aus meiner Spotify-Lieblingsmusik-Schatzkiste lässt viel Zeit zum Nachdenken über dies und das.
Es ließ sich einfach nicht vermeiden: Der alte Trump saß am Beifahrersitz zwischen Kufstein und St. Pölten und erst bei der letzten Pinkelpause vor Wien konnte ich ihn dann in der Kälte stehen lassen.
Ein Gedanke hat mich sehr beschäftigt, weil er meine Beobachtungen seit der Jahrtausendwende immer wieder begleitet. Speed kills. Das war das Motto Wolfgang Schüssels, als er mit raketenhafter Geschwindigkeit in der ersten schwarz/braunen Koalition Österreichs ganz viele Errungenschaften der Konsensdemokratie und der Sozialpartnerschaft abschaffte oder rückgängig machte.
Zweiter Durchgang der selben Beobachtung:
Obama gewinnt seine erste Wahl und verpennt zwei Jahre bis zu den "Mid-Terms" und schwupps, verliert er das "House" und schon wars schwierig mit Obamacare. Und weils so war beim ersten Mal, wars auch gleich so beim zweiten Mal.
Dann kam der orange Donald und hat in Windeseile das Oberste nach unten gekehrt, inklusive ein paar beherzte Besetzungen im Supreme Court, die auf viele Jahre eine stabile reaktionäre Windrichtung absichern.
Kaum war Biden im Amt, wurde mit bedächtiger Schläfrigkeit wieder die Zeit bis zu den Mid-Terms vergogelt, der Radius von Harris verjuxt und mit bekanntem Altersstarrsinn ihre Wahl verhindert.
Donald ist wieder da und nicht einmal zwei Wochen nach der Wahl und zwei Monate vor seiner Amtseinführung steht faktisch die ganze Regierung und er hat auch schon mit den major players der internationalen Konfliktherde palavert. (Gut, der Wladimir bestreitet das Telefonat, das werden wir vielleicht noch öfter so erleben...)
Kurz vor Linz - eh klar - dachte ich mir dann:
Genau so vergeigen die "Demokraten" auf der Welt die Welt. Indem sie amal gaaanz gemütlich nicht in die Gänge kommen, ihre treuesten Fans vergraulen und dann sehr beleidigt sind, wenn die sich vertschüssen.
Weil jetzt ja bald amal Weihnachten ist, tät ich mir wünschen, dass wenigstens unsere Freunde im Norden und die daheim ein bissi Pfeffer im Hintern entwickeln, damit nicht die alten Verwandten im Osten mit ihrem Paprika die demokratische Suppe verwürzen.
Weil speed kills und nach dem nächsten Trödeln bleibt vielleicht nimmer gar so viel übrig von dem, für das die Generationen vor uns gekämpft und gelitten haben.
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